Der mysteriöse Fall der defekten Fritteuse

  • Der mysteriöse Fall der defekten Fritteuse

Wir waren gerade am Kunden bedienen und am Telefon in verschiedenen Kundengesprächen. Als ich mein Telefonat beendet hatte, bin ich zu der Kundin, die bei den Fritteusen stand. Freundlich begrüsste ich die Kundin und gleichzeitig entschuldigte ich mich dafür, dass sie warten musste. Die Kundin hatte Verständnis und meinte, dass das doch kein Problem sei. Solches Verständnis ist nicht selbstverständlich, denn viele Kunden verstehen nicht, dass man manchmal ein paar Minuten warten muss, wenn alle Verkaufsberater am Bedienen sind.

 

Ich habe die Kundin über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fritteusen-Modellen beraten. Sie hat sich dann auch für das Modell, welches ich ihr empfohlen hatte, entschieden. An der Kasse meinte sie dann voller Freude, dass sie jetzt nach Hause gehe und sie werde zum z’Mittag Pommes machen. Ich bedankte mich für den Einkauf und wünschte noch einen guten Appetit. Lächelnd verliess sie die Filiale.

 

Am Nachmittag stand die Kundin mit der Fritteuse unter dem Arm vor mir und meinte, sie sei defekt und sie konnte keine Pommes machen. Kein Problem! Ich habe ihre Fritteuse sofort ausgetauscht und mich entschuldigt für die Unannehmlichkeit. Mit der Fritteuse unter dem Arm verliess sie die Filiale.

 

Am Tag darauf stand die Kundin wieder da. Aber diesmal hatte sie kein Lächeln mehr im Gesicht. Nachdem sie auf meine Begrüssung nicht reagierte, wusste ich, dass sie mir die Leviten lesen wird. «Ich will mein Geld für den Schrott zurück, den sie mir verkauft haben und kommen sie nicht mit einem Gutschein. Ich will Bares!» Als ich an der Kasse stand, um einen Storno zu machen, gingen mir ein paar Fragen durch den Kopf. «Darf ich Ihnen trotzdem noch ein paar Fragen stellen, bevor ich den Storno mache?»

 

Genervt schaute sie mich an und meinte, ob ich Ihr nicht zumute eine Fritteuse zu bedienen? So dämlich sei sie nicht. Dabei ging es mir um den Fehler in der Maschine, damit ich diesen unserem Marketing-Team melden kann. Ich fragte sie, ob ein Lämpchen leuchtet.
Nein, das funktioniere auch nicht. Nachdem ich die Fritteuse nochmals anschaute, fiel mir auf, dass es keine Ölflecken hatte und so sauber war, als wäre sie noch nie gebraucht worden. Da schoss mir ein Gedanken durch den Kopf und ich fragte sie, was für Öl sie benutze. Mit grossen Augen schaute sie mich an und meinte dazu, wieso Öl?

 

Ich erklärte Ihr, dass eine Fritteuse nur mit Öl funktioniere. Still stand Sie vor mir und ihr Gesicht wurde röter und röter. Leise meinte sie, dass sie das nicht gewusst hätte und sie nehme die Fritteuse wieder mit und gehe gleich noch Frittieröl kaufen.

 

Am Tag danach stand sie wieder da, entschuldigte sich nochmals bei mir und schenkte mir eine Schachtel Pralinen. Abermals entschuldigte sie sich bei mir und sagte dann noch dazu, dass die Pommes wirklich lecker waren.

 

Gut zwei Jahre später kam die erste Fritteuse mit Umluft auf dem Markt. Lachend fragte ich mich, ob die Idee von der Kundin war, die ich damals hatte.

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