Kein Strom - eine Geschichte aus dem Verkauf

  • Kein Strom - eine Geschichte aus dem Verkauf

Wütend, fluchend und in grossen Schritten kam ein Kunde in unser Geschäft gestürmt. Die anderen Kunden und das ganze Team drehten sich erschrocken um und natürlich kam er direkt auf mich zu. Ich konnte ihn nicht mal begrüssen, da er mich schreiend aufforderte zu schweigen und zuzuhören.  

 

Also hörte ich mir das Gebrüll erst einmal an - zuerst fluchte er über unsere Firma und schilderte, um was es überhaupt geht.  

Es sei ein Techniker, bezüglich einer Reparatur, bei ihm zu Hause gewesen und seither haben sie in ihrem Mehrfamilienhaus keinen Strom mehr. Bei den Worten Mehrfamilienhaus und Strom, wurde er so richtig laut oder besser gesagt aufbrausend. Ich hatte Verständnis, da es kurz vor Mittag war und alle Mieter gerne kochen möchten - was ohne Strom ja nicht möglich war.  

 

Endlich kam ich auch zu Wort und ich fragte ihn, ob er noch wisse, welcher Monteur bei ihm gewesen sei und es ging direkt schreiend weiter. Wir müssen ja wissen, wer bei ihm gewesen sei und es wundere ihn nicht, was für ein Saftladen wir doch seien. So, jetzt hatte ich aber genug vom Geschrei und den fluchenden Worten und sagte ihm mit bestimmter Stimme: «Entweder wir unterhalten uns normal und suchen zusammen eine Lösung oder sie verlassen jetzt die Filiale!».  

 

Ich teilte ihm zudem mit, dass ich mit der Disposition telefonieren werde und ihnen melde, dass der Monteur nochmals zum Kunden gehen soll.  Nach dem Telefon musste ich ihm mitteilen, dass wir keinen Auftrag gefunden haben - da waren wir wieder beim Anfang.  

Ich fragte ihn, was denn der Monteur bei ihm gemacht habe, ob er für eine Reparatur eines Haushaltsgerätes bei ihm gewesen sei. Mit normaler Stimme meinte er, es seien Reparaturen am Sicherungskasten gemacht worden und der Monteur sei ohne zu kontrollieren, ob alles funktioniere, einfach wieder gegangen.  

Ich teilte ihm mit, dass unsere Monteure nur für Haushaltsgeräte zuständig seien und überhaupt nichts an elektrischen Installationen machen.  

 

Auf einmal schaute er sich um und meinte: «Das ist doch die Firma Oberholzer?» 

Nach dieser Frage war alles klar, denn er war in der falschen Firma. Das Elektrogeschäft Oberholzer war zwei Strassen weiter und er befand sich gerade in der Firma Dipl. Ing. Fust AG. Er ging fast auf die Knie, um sich bei mir zu entschuldigen. 

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